Klar, man kennt uns als Wanderer – Eltern, Kinder, andere Pfadfindegruppen und auch alle anderen, die mit uns zu tun hatten. Seit zwei Jahren, seit ihrer Gründung, ist unsere Aufbaugruppe nun bereits mit diesem Namen unterwegs. Warum sollte man denn einen längst etablierten Namen ändern wollen?

Nun, der Grund ist, dass unser Stammesname noch gar nicht so etabliert ist!

In den letzten zwei Jahren konnten wir erleben, wie die Kinder sich mehr mit dem Meuten- oder Sippennamen identifizierten, als mit dem Namen „Wanderer“. Was bedeutet „Wanderer“ überhaupt – Wandern waren wir eigentlich erst ein Mal! Der Name geht eigentlich auf die Wanderer-Werke in Chemnitz zurück, die unter anderem Fahrräder hergestellt haben. Als unsere Gruppe gegründet wurde dachten alle Erwachsenen, die an der Stammesgründung beteiligt waren, intensiv über einen guten Stammesnamen nach, der einen örtlichen Bezug haben sollte. Da sie dies auf einer kleinen Wanderung taten war der Name schnell gefunden.

Doch so richtig zufrieden ist damit wohl keiner im Stamm. Immer wieder gehen Eltern oder Außenstehende davon aus, dass wir eine Wandergruppe seien. Sogar andere Pfadfinderstämme finden den Namen merkwürdig. Und wir? „Naja, man findet sich damit ab und was man erst komisch fand ist irgendwann in Ordnung.“, hört man oft von unseren Leiterinnen und Leitern, wenn man sie danach fragt.

Es ist ein langer Prozess, dass eine Aufbaugruppe ein Stamm wird. Beim letzten Stammesplan hat sich unser Team mit Unterstützung von Mälone und Lea vom BdP-Projekt „Wachsen in Sachsen“ mit der Stammeswerdung beschäftigt. Und freudigerweise durften wir feststellen, dass die Wanderer gar nicht mehr weit davon entfernt sind, ein richtiger Stamm zu werden. Die meisten Kriterien erfüllen wir bereits, doch unsere beiden Moderatorinnen fragten uns schließlich, ob wir als Stamm bei unserem Namen bleiben wollten…


„Pfeif auf die Regeln! Probiere es aus.“

Robert Baden-Powell

Wir entschieden uns, trotz aller Widrigkeiten, es zu wagen: Wir wollten endlich den Namen für unseren Stamm finden, der uns alle begeistert. Und deswegen sollten ihn diesmal nicht die Teamer*innen festlegen, sondern die ganze Aufbaugruppe, insbesondere die Kinder, bei der Namensgebung mithelfen.

Bei unserem vergangenem Stammeslager hingen wir ein Flipchart an die Jurte, auf dem alle Namensvorschläge gesammelt wurden. Anfangs lief die Ideensammlung schlecht an und es stand lediglich „Irgendwie anders“ auf dem Papier. Doch nach einiger Bedenkzeit sprudelten die Namensvorschläge nur so heraus.

„Eisvogel“, „Orion“, „Sterntaucher“ – welcher es werden wird bleibt allerdings noch eine Weile abzuwarten. Eigentlich wollten wir in der heutigen Stammesversammlung den neuen Namen beschließen. Doch da zu wenige anwesend seien werden und wir den Namen nicht wieder mit einer Kleingruppe über die Köpfe der anderen hinweg festlegen wollen, vertagen wir die Entscheidung nach die Sommerpause.

Bei uns bleiben alle gespannt, unter welchem Namen unsere Aufbaugruppe zum Stamm werden wird. Bis zur Entscheidung sammeln wir weiter fleißig Ideen…

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